Nachdem man die Vorsaison noch auf dem letzten Platz abgeschlossen hatte, gelang dem KF-Team des TVS in der Verbandsliga BW am 25.3.2018 die Sensation: Im zweiten Jahr, in dem das Team in dieser Zusammensetzung an den Start ging, wurde man ungeschlagen Meister!
Dabei war die Ausgangssituation nicht die allerbeste: Mit Patrick Arras fehlte sowohl der Trainer als auch zugleich der wichtigste Führungsspieler beim Saisonfinale. Zudem musste man gegen den stärksten Konkurrenten, Floorball Mannheim, im direkten Vergleich antreten und gewinnen und anschließend auch gegen Karlsruhe die volle Punktezahl holen, um die Meisterschaft einzufahren. Keine leichte Aufgabe also, und die 45 Minuten, die man auf der Hinfahrt nach Tübingen im Stau gestanden hatte, mussten auch erst mal verdaut werden.
So begann das erste Spiel direkt nach der Ankunft und mit verkürzter Aufwärmzeit eher verhalten, so dass Mannheim in der ersten Halbzeit bis zur Pausensirene auf 1:4 (aus Schriesheimer Sicht) davonziehen konnte. Als nach Wiederanpfiff direkt zwei weitere Treffer im Schriesheimer Kasten landeten und das Ergebnis auf 1:6 hochschraubten, hätten wohl die wenigsten in der Halle noch auf einen Sieg der Bergsträßer gewettet, aber als Felix Bauer vom Bullypunkt weg nur vier Sekunden später auf 2:6 verkürzte, war klar, dass das jüngste Team der Liga noch lange nicht aufgegeben hatte. In Überzahl folgte schon bald der dritte TVS-Treffer, und als Moritz Koch in der Mitte des zweiten Abschnitts auf 4:6 stellte, keimte immer mehr Hoffnung auf. Selbst als die Mannheimer kurz darauf den alten Drei-Tore-Vorsprung wiederherstellten, kümmerte das die Spieler des TVS, die sich gegenseitig anpeitschten, nicht sonderlich, und die Abstände, in denen der Ball im Kasten der Mannheimer einschlug, wurden immer kürzer. Vor allem Leander Sauerbrey drehte in dieser Phase groß auf und steuerte in der 2. Halbzeit drei Tore und zwei Vorlagen bei. Als David Jesch in der 37. Minute den 7:7-Ausgleich erzielte, war der Sieg zum Greifen nahe, doch dann besorgte einmal mehr Christoph Drohmann für Mannheim die Führung zum 8:7, und das weniger als zwei Minuten vor Spielende. Von Aufgeben auf Schriesheimer Seite aber keine Spur, und so dauerte es gerade mal 35 Sekunden bis zum neuerlichen Ausgleich durch den TVS. Doch ein Tor fehlte noch, und so kämpfte Schriesheim unverdrossen, aber immer hochkonzentriert und im Abschluss vor dem Tor des Gegners eiskalt weiter, bis 30 Sekunden vorm Schlusspfiff Moritz Koch zum 9:8 einnetzte. Doch hier war alles möglich: Würde Mannheim erneut den Ausgleich schaffen? Man nahm den Torhüter raus und berannte den Schriesheimer Kasten mit vier Feldspielern in Überzahl, aber was man auch anstellte, die Defensive des TVS warf sich in die Schüsse der Gegner und ließ keinen Abschluss mehr zu, bis schließlich die Schlusssirene ertönte und alle den Platz stürmten, um die Sensation zu feiern. – Der Rest war Jubel …
Allerdings musste noch ein Sieg im letzten Spiel der gesamten Saison gegen die Giants Karlsruhe her, um die Meisterschaft in trockene Tücher zu bringen. Wer aber dachte, diese würden es dem TVS leicht machen, der hatte sich getäuscht. Schnell erzielte Karlsruhe das 1:0, und es brauchte einige Zeit, bis der TVS das sichere Passspiel, wie man es schon in der Partie zuvor gezeigt hatte, demonstrierte. Die logische Konsequenz daraus, dass Schriesheim immer besser ins Spiel fand, war zunächst der Ausgleich in der 9. Minute, den man bis zur Pausensirene auf ein 3:1 hochschraubte. Auch ein neuerlicher Treffer der Giants zu Beginn des zweiten Spielabschnitts konnte den TVS nicht aus der Ruhe bringen, und bis zur 34. Minute zog man auf ein beruhigendes 6:2 davon. Selbst als Karlsruhe kurz darauf der Anschlusstreffer gelang, war es erneut Felix Bauer, der vier Sekunden danach den alten Abstand wiederherstellte. Das 7:3 war dann auch der Endstand, und so war der Schlusspfiff der Unparteiischen gleichbedeutend mit der Baden-Württembergischen Meisterschaft auf dem Kleinfeld.
Für den TVS spielten: Felix Bauer, Fabian Eidenmüller (Tor), Nicolas Feigenbutz, Jan Hartmann, Peter Hartmann, Julius Heuer, David Jesch, Thomas Pfeiffer (Kapitän), Claes-Erik Rydberg, Leander Sauerbrey, Vincent Schwab, Martin Stolz, Jürgen Wetteroth.
Fazit: Mit Teamgeist, Kampfeswillen und kühlem Kopf zeigte die Nachwuchsgarde des TVS (ergänzt um ein paar alte Recken) die ganze Saison über eine beachtliche Leistung und erkämpfte sich ohne eine einzige Niederlage und mit bemerkenswerter Moral verdient den Meistertitel. Ein besonderer Dank geht an Fabian Eidenmüller, der auf der Torhüterposition eingesprungen ist und uns so oft den Rücken freigehalten hat, und natürlich an die Person, ohne die diese Saison so nicht möglich gewesen wäre: unser Spielertrainer Patrick Arras!