„Brenta – brennt da“ schlußfolgert Rolf auf unserer Eingehtour zur Cima Loverdina bei der Alpinen Wanderwoche der Skiabteilung im Trentino. 300 Höhenmeter auf nur einem Kilometer Strecke zurückzulegen, fordert die Kondition der Teilnehmer heraus. Doch auf dem Gipfel werden diese Anstrengungen mit einer gigantischen Fernsicht belohnt, die vom Monte Baldo am Gardasee über den Rosengarten der Grödner Dolomiten bis hin zum Ortler-Massiv reicht. Um dem drohenden Muskelkater zu entgehen, tauchen einige Teilnehmer ins Gletscherwasser des Molvenosees, andere ziehen den Jacuzzi auf der Sonnenterrasse des Hotels Ariston vor.
Die Besteigung des Croz dell’Altissimo am Tag darauf führt uns in das Herz der Brenta. Beim Blick vom Gipfel die 1000 Meter hohe Südwestwand hinunter laufen manchem von uns Schauder über den Rücken. Weitere Tagestouren im Ambiez-Tal, zu den Vallesinella-Wasserfällen und bei Pejo folgen.
Dann sind wir bereit für die 2-tägige Brenta-Durchquerung. Trotz Regenwetter schultern wir unsere Rucksäcke und steigen vom Rifugio Vallesinella über das Val Brenta zum urigen Rifugio Brentei auf, wo wir unsere Klamotten trocknen und uns mit einer leckeren Minestrone für den Schlußanstieg stärken. Immer weiter in das Val Brenta Alta hinein streben wir auf die markante Scharte der Bocca di Brenta zu. Grasige Stellen weichen zusehends Blocksteinfeldern und Geröll. Beeindruckend zeigen sich die Wandfluchten der höchsten Brenta-Gipfel Crozzon di Brenta (3.122m) und Cima Tosa (3.133m). Oben angekommen werfen wir noch einen Blick zurück, dann geht es über Felsbänder weiter zum Rifugio Pedrotti, unserer Übernachtungshütte.
Die Königsetappe der Brenta-Dolomiten, den Sentiero Orsi, haben wir uns für den letzten Tag aufgehoben. Der landschaftlich einmalige Höhenweg bietet eine Fülle fantastischer Brentabilder, allen voran natürlich den unbestritten schönsten Blick auf den Campanile Basso (Guglia di Brenta, 2.874m). Zur Umgehung des Sockelfelsens der Cima Brenta Alta (3.151m) wandern wir auf einem mit Drahtseilen gesicherten Felsband und überwinden einige Kletterstellen. Der Rückweg führt uns über die Bocca di Tuckett (2.648m), dem höchsten Punkt unserer Tour. Der Gletscher, der im Wanderführer beschrieben wird, existiert nicht mehr. Über steile Moränenhänge arbeiten wir uns zu der Scharte hinauf. Der letzte Abschnitt ist mit Drahtseilen und mehreren, teils senkrechten und längeren Eisenleitern gesichert, ebenso der Abstieg von der Bocca di Tuckett. Hier kann man unter dem Gletscherschutt noch eine Eishöhle und frischen Gletscherschliff an den Felsen erkennen. Mit der Einkehr im Rifugio Tuckett lernen wir eine weitere berühmte Bergsteigerhütte kennen. Der Abstieg zum Rifugio Vallesinella zurück zu unserem Auto bereitet uns keine Probleme. Die gewaltigen Eindrücke wirken noch lange nach.
Übrigens: die Skiabteilung bietet in den Faschingsferien (03.03. bis 10.03.2019) eine Familienausfahrt in die Brenta-Dolomiten an: Skifahren vor einer großartigen Bergkulisse!
Schaut mal auf unsere Homepage www.tv-schriesheim.de/ski